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Braunroter Sitter im FND "Halde 11"

Naturschutz

Das flächenhafte Naturdenkmal "Halde 11" befindet sich am ehemaligen Schacht V des Martin-Hoop-Werkes im nördlichen Teil der Gemarkung Reinsdorf. Die zu Zeiten des Steinkohlebergbaus um Zwickau errichtete ehemalige Abraumhalde gliedert sich heute als Vorwaldstadium mit ausgebildeter Krautschicht an den Pöhlwald nordöstlich der Freitagstraße an.

Bedingt durch die Überschüttung des ursprünglichen Bodens und geologischen Untergrundes ist ein direkter Einfluss der für den Naturraum Erzgebirgsbecken typischen Sedimentgesteine auf die Haldenflora weitgehend auszuschließen. Sowohl die Erstbesiedlung und Veränderung des Arteninventars als auch die Entwicklung ihres Deckungsgrades werden daher in hohem Maße durch das Aufschüttungsmaterial und die unmittelbare Umgebung geprägt. Dies hat zur Folge, dass selbst bei einheitlichem Schüttungsmaterial und gleicher Exposition die Flora nebeneinander liegender Halden stark unterschiedlich sein kann.
Der größte Teil der Zwickauer Abraumhalden besteht aus grauem Schieferton. In geringem Umfang wurde auch karbonischer Sandstein, Rotliegendes, Kesselschlacke und Flugasche abgelagert.
Die Halde 11 hat sich im Laufe der nach Einstellung der Verkippung spontan einsetzenden Sukzession aufgrund der geringen Höhe und der damit fehlenden Erosionsprobleme relativ rasch bis zum Vorwaldstadium mit ausgebildeter Krautschicht entwickeln können. Bis heute besteht keine direkte Nachfolgenutzung des Areals.
Als bemerkenswerte floristische Zielart des Schutzgebietes ist ein Bestand von mehreren hundert Exemplaren des Braunroten Sitters (Orchidee) zu werten.

Der Schutzzweck des Flächennaturdenkmales ist die Sicherung und Erhaltung des Naturdenkmals aus folgenden Gründen:

  1. zur Erhaltung und langfristigen Sicherung der Erstbesiedlerflora der Halde 11;
  2. zur Erhaltung der mageren, alkalischen Rohbodenverhältnisse und des lückigen Birkenvorwaldes;
  3. zur Erhaltung der Gehölzsäume am Haldenfuß zur Erosionsvermeidung und als Nahrungs-, Rast- und Brutraum der Waldsaumfauna;
  4. zur Sicherung von Ausbreitungsmöglichkeiten des umfassenden Orchideenvorkommens - Braunroter Sitter (Epipactis atrorubens) auf dem Haldenplateau;
  5. zur Erhaltung des trocken-warmen Haldenplateaus als Refugium wärmeliebender Insektenarten des Offenlandes;
  6. zur Sicherung vor Bodenverfälschungen, Bodenab- und -aufträgen jeder Art.
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