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Rohrteich Leubnitz

Naturschutz

Die Unterschutzstellung dient dem langfristigen Erhalt eines für die Naturausstattung des Naturraumes bedeutsamen naturnahen Teiches.

Der Zweck ist der Schutz und die Erhaltung aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder kulturellen Gründen, insbesondere
1. zur Erhaltung und Pflege des naturnahen Kleingewässers und seiner umliegenden Verlandungszonen, Sümpfe und Erlenbrüche als funktional einheitliches Naturgebilde;
2. zur Erhaltung und Pflege der organischen Nassböden im Verlandungs- und Rückstaubereich des Rohrteiches;
3. zur Dokumentation der historischen Flößereiwirtschaft im Gebiet des Werdauer Waldes.
Weiterhin ist der Zweck der Schutz und die Erhaltung der Seltenheit, der Eigenart und der landschaftstypischen Schönheit, insbesondere
1. zur Erhaltung und Pflege eines repräsentativen naturnahen Standgewässers mit einem landschaftstypischen Habitatmosaik;
2. zur Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Teichzonierung in Röhricht, Seggenried, Sumpf und Nasswiese;
3. zur Erhaltung und Sicherung der Funktion als bedeutsames Reproduktionsgebiet von Wasservögeln, Amphibien und Libellen.

Der Rohrteich befindet sich im Tal des Leubnitzbaches am östlichen Rand des Landschaftsschutzgebietes "Werdauer Wald". Das zum nordwestlichen Teil des Landkreises gehörige Gebiet ist naturräumlich dem oberen Pleißeland als Teilraum des Erzgebirgsvorlandes zuzuordnen.

Er gehört zu einer Anzahl von Teichen, die im Zuge der historischen Holzflößerei des 16. bis 18. Jahrhunderts als Waserspeicher dienten, um das begrenzte Wasserdargebot des Gebietes besser ausnutzen zu können. Die Teiche dienten somit der Sicherung der Wasserführung in den zum Flößen ausgebauten Fließgewässern.

Seit Ende der 1990er Jahre wird der Rohrteich wieder wie ursprünglich im Nebenschluss des Leubnitzbaches gespeist, da die direkte Einspeisung in den letzten Jahren zu einer erhöhten Verlandung geführt hat. Der Abbau erfolgt über eine feste Wehrschwelle am südöstlichen Teichrand zum Leubnitzbach.
Fischereiwirtschaftlich oder anderweitig wird der Teich nicht mehr genutzt. Die Uferpartien werden Laub- und Nadelgehölzbeständen geprägt. Am Südufer ist ein Laubholzsaum mit Schwarzerle, Hainbuche, Stieleiche und Birke mit reicher Bodenvegetation vorhanden. Der östliche Dammbereich ist dagegen mit einem dichten Schwarzerlensaum bestockt. Am Nord- und Westufer hat sich eine Verlandungszone aus Feuchtgebüschen, Röhricht und Großseggenried ausgebildet. Am westlichen Rand schließen sich Relikte von vermoorten Nasswiesen und sumpfigen Seggen- und Binsenbeständen an, die sich durch Verbuschung und Eutrophierung zunehmend zu einen eutrophen Erlenbruch entwickeln.

Das wertbestimmende Merkmal des Flächennaturdenkmales ist die durch die Vegetationsabfolge von Schwimmblattvegetation, Großsseggenried und Röhricht gebildete räumliche Strukturvielfalt.
Eine Vielzahl an seltenen und gefährdeten Arten aus Flora haben hier ein Refugium gefunden, u. a. Zittergras, Sumpfdotterblume, Schmalblättriges Wollgras, Sumpflabkraut, Borstgras, Natternzungenfarn, Wasser-Knöterich, Wasser-Hahnenfuß, Brennender Hahnenfuß, Teufelsabbiss.
Das störungsarme Kleingewässer ist ebenso bedeutsam als Brut- und Rastplatz von Wasservögeln wie z.B. den Zwergtaucher und den Eisvogel.
Die gute Strukturierung des Teiches und der fehlende Fischbesatz zeigt sich auch an den Amphibien, da von allen 3 Molcharten (Kamm-, Teich- und Bergmolch) neben Erdkröte, Teich- und Grasfrosch Reproduktionsnachweise vorliegen.

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