Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsbündnis mit dem Ziel, der langfristigen Fachkräfteförderung zur Profilierung und Stärkung des Landkreises Zwickau als wettbewerbsfähige Wirtschaftsregion, deren größte Herausforderungen im wirtschaftlichen Strukturwandel in den Unternehmen und in der demografischen Entwicklung bestehen.
Landrat Carsten Michaelis übernahm die Begrüßung der Anwesenden und dankte dem Ministerpräsidenten für sein Kommen.
Andreas Fleischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Zwickau, nannte gleich das größte Problem beim Namen – die fehlenden Fachkräfte und die weitere Verschärfung der Situation. "Wir brauchen in den kommenden Jahren die Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften in Größenordnung. Wie können wir das organisiert bekommen?", eröffnete er die Diskussion. Als einen weiteren wichtigen diskussionswürdigen Punkt nannte er die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.
Der Ministerpräsident verwies auf gute Erfahrungen und Chancen bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. Als Beispiel nannte er erfolgversprechende Pilotprojekte mit Regionen wie Kirgistan. "Wichtig und hilfreich ist dabei auch ein enger Austausch und Schulterschluss zwischen der kommunalen Familie und den Unternehmen. Die Kommunen könnten Städtepartnerschaften unter anderem mit kulturellem und sozialem Austausch initiieren. Damit würden sich dann auch Türen für Unternehmen öffnen, die auf der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften sind."
In der Aussprache befanden die Mitglieder der Fachkräfteallianz es wichtig, Anlaufstellen zu schaffen sowohl für den Zuwanderer, der Arbeit und Ausbildung sucht als auch für den kleinen mittelständischen Unternehmer, der nicht über die Manpower verfügt, allein die Integration von ausländischen Arbeitskräften zu schultern. Einig waren sich alle Anwesenden, dass der Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Ansiedlung künftiger Fachkräfte das Überwinden von Sprachbarrieren ist. Hier regte Landrat Carsten Michaelis die Fachkräfteallianz an, gegebenenfalls eine Initiative zur Verbreitung der Angebote an Sprachkursen zu starten.
Nach einer einstündigen Diskussion, die die Vielfalt der Herausforderungen an den demografischen Wandel nochmal deutlich machte, fasste der Chef der Agentur für Arbeit Zwickau, die Erwartungen der Akteure in der Region Zwickau an den Ministerpräsidenten folgenderweise zusammen. "Wir wünschen uns eine sächsische Koordinierungsstelle, die Erfolgsmodelle zur Arbeitskräftegewinnung aus dem Ausland anschiebt und begleitet und die überregional die Themen der Beschäftigung sowie Aus- und Weiterbildung dieser koordiniert und letztendlich zur künftigen Arbeitskräftesicherung beiträgt."
Michael Kretschmer brachte in dem Zusammenhang die kürzlich gegründete "Landesweite Servicestelle für Unternehmen und Beschäftigte" ins Gespräch, die als Treffpunkt für sächsische Unternehmen zum Thema Fachkräfte dient. Zu ihren Aufgaben gehört auch mehr als bisher, ausländische Arbeitnehmer für Sachsen zu begeistern. Der Ministerpräsident kündigte an, er wolle sich zu dem Thema auch mit dem zuständigen Minister austauschen.
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